Es war einmal im norwegischen Ytterby: Hier gelang dem finnischen Chemiker Johan Gadolin im Jahr 1794 die Isolierung einer bis dahin unbekannten Verbindung, die er als Yttererde bezeichnete. 1843 zeigte der schwedische Chemiker Mosander, dass Yttererde mindestens drei neue Elemente enthielt: Erbium, Terbium und Yttrium.
Das stark phosphoreszierende, weiche, silbrig-weiße Metall ist in kompakter Form gegenüber Luft recht stabil, als Pulver reagiert es durch spontane Selbstentzündung. Wie Scandium ähnelt auch Yttrium chemisch am ehesten dem Aluminium.
Yttrium ist von seinen Anwendungsgebieten her ein echter Tausendsassa: In der Reaktortechnik dient es als Hüllmaterial für Kernbrennstäbe, in der Fernsehtechnik wird es zur Erzeugung roter Fluoreszenz benötigt. Auch als Leuchtstoff in LEDs sagt man Yttrium eine große Zukunft voraus. In der Keramikindustrie wird es für leistungsstarke Werkstoffe benötigt. Weitere Einsatzbereiche sind Energiesparlampen, Plasmabildschirme, Lambdasonden, Zündkerzen, Reaktorrohre, Heizdrähte, Laserkristalle, Mikrowellenfilter und Elektrolyte in Brennstoffzellen
Die jährliche Weltproduktion wird mit 100 Tonnen angegeben. Die wirtschaftliche Bedeutung wird in absehbarer Zukunft vermutlich stark steigen: Yttrium-haltige Werkstoffe haben den großen Vorteil, dass sie schon bei Temperaturen von -180°C supraleitend werden.
In unserer Tech Metals Tuesday Serie stellen wir die verschiedenen Metalle im Videoformat vor.
Eigenschaft | Wert |
---|---|
Schmelzpunkt
1526 °C
Siedepunkt
3338°C
Spezifisches Gewicht
4,472g/cm³
Massenanteil/Erdhülle
26 ppm
Farbe
weiß
Jahresproduktion
ca. 100t
Hauptproduzenten
China, USA, Brasilien
Verwendung
LED-Technik, Reaktortechnik, Legierungen, Heizdrähte für Massenspektrometer, Leuchtstofflampen